Der 8. und 14. Juni waren An-bzw. Abreisetage.
Haifa war unser fester Standort, dort verbrachten wir zwei volle Tage, von dort starteten wir unsere Ausflüge nach Jerusalem, Tel Aviv, nach Masada und ans Tote Meer.
Im jüdisch-arabischen Begegnungszentrum Beit Hagefen wurden wir über die erfolge der Bemühungen zur Verständigung zwischen den arabischen und jüdischen Bevölkerungsgruppen in Haifa informiert. Auf kritische nachfragen erfuhren wir, dass in der multikulturellen und säkularen Stadt fundamentalistische und ultraorthodoxe Strömungen ein Minderheitenphänomen sind, das den Dialog bisher nicht wirksam behindern kann. Eine Führung durch das arabische Viertel weitete unseren Horizont, der ansonsten vom jüdischen Umfeld geprägt wurde.
In der Hugim High School durften wir an zwei Unterrichtsstunden im Fach Englisch in unterschiedlichen Jahrgängen teilnehmen. Die Lehrerinnen leiteten ein schülerorientiertes Gespräch über das Leben Jugendlöicher in Haifa und Berlin und unsere Eindrücke von Israel an. Schüler/innen aus beiden Städten beteiligten sich rege. Die Atmosphäre war von gegenseitigem Interesse und Neugier geprägt.
Im Gespräch mit der Schulleiterin Sharon Kalujnyv erfuhren wir weitere Details über das Schulsystem und die Lehrpläne, Probleme und Chancen der Jugendlichen der Hugim Schule.
Frau Kalujny sprach sich für einen regelmäßigen Kontakt mit unseren Schulen und die Unterbringung der Schüler in Gastfamilien aus. Bei dieser ersten Begegnungsreise hatte der Kontaktlehrer Eli Lechtman eine Unterkunft im Hostel Beit Rutenberg in der Nähe der Hugim High School zu einem Vorzugspreis gesorgt.
Besondere Freude bereitete uns die Einladung zur Abschlussfeier des 12. Jahrgangs in das Kongresszentrum von Haifa. Es wurde ein von den Schülern erarbeitetes buntes Programm aus Reden, Theateraufführungen, selbst produzierten Videofilmen und Tänzen geboten.Auf unserem Tagesausflug nach Tel Aviv suchten wir den Uhrenladen von Henry Hershkovitz in der Ben Yehuda Street auf. Wir wollten ihm einen ganzseitigen Artikel aus dem Tagesspiegel vom August 2012 überreichen, in dem er als Überlebender des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft in München 1972 eine wichtige Rolle spielt. Leider war er nicht anwesend, sein Laden eine Stunde vor unserer Ankunft gegen 13 Uhr geschlossen worden. Wir bestellten Grüße beim benachbarten Schuhmacher und hinterließen den Zeitungsartikel mit unseren Namen und einer Adresse.
Eli Lechtman begleitete uns auf unserem Tagesausflug nach Jerusalem und führte von der Knesset nach Yad Vashem und in die Altstadt. Dort verbrachten wir unsere Zeit vor und in der Grabeskirche, an der Klagemauer und dem Tempelberg, auf den Basaren. Für alles musste ein relativ kurzer Eindruck reichen, denn unser Busfahrer sollte am frühen Abend schon wieder in Haifa sein.
Ein Höhepunkt für einige Schüler war der Sonnenaufgang über dem Toten meer, gesehen von der Bergfestung Masada. Die atemberaubende Natur und Geschichte des Ortes entschädigte für die Mühen der Kletterei bergauf und bergab.
Vieles hätten wir gerne noch gesehen, allein dazu reichte die Zeit nicht.
Wir waren berührt von der Gastfreundschaft der Hugim High School, besonders des Lehrers Eli Lechtman und versprachen wiederzuk0mmen.