Das OSZ Recht auf Bildungsreise vom 14. – 25.Oktober
(Organisator und Veranstalter: Haus Kreisau)
Seit 1992 bietet Haus Kreisau Bildungsurlaub in der Türkei an. Aus Berlin nahmen Schülerinnen drei verschiedener OSZ teil: OSZ Recht, OSZ-KFZ und Georg-Schlesinger-Schule.
Montag 14.Oktober – Afacan“
Seminartag
Am Montag, den 14. Oktober 2013 trafen wir uns 12:40 Uhr am Flughafen Tegel und flogen nach Izmir. Dort erwartete uns ein kleiner Bus, der uns nach Afacan brachte. Das Abendbrot war bereits fertig. Anschließend bezogen wir unsere Zimmer.
Dienstag 15.Oktober – Afacan
Wir frühstücken bei strahlender Sonne und wohnen direkt am Meer! Danach wird gearbeitet.
Mittwoch 16.Oktober – Afacan
Vormittags
Wir lernen Türkisch. Anschließend erarbeiten wir Präsentationen über die Geschichte der Türkei, den Laizismus sowie über Land und Leute.
Nachmittags
Ein türkischer Lehrer besucht uns. Er hält einen kritischen Vortrag über das türkische Schulsystem und beantwortet unsere Fragen. Gizem ist unsere Dolmetscherin.
Es hat stark geregnet und wir machen eine kleine „Bergwanderung“. Die lehmige Erde haftet an unseren Schuhen und lässt sich nur schwer lösen. Das Laufen ist dadurch sehr beschwerlich.
Donnerstag 17.10. – Afacan“
Exkursion
Nach den morgendlichen Präsentationen über die „Wirtschaft in der Türkei“ und die „Türkei und die EU“ fahren wir mit dem Bus nach Aliağa, eine kleine Stadt und ein Landkreis etwa 50 km nördlich von Izmir mit ca. 51 000 Einwohnern.
In Aliağa
Vier Frauen unserer Gruppe besichtigen die kleine Moschee. Wir müssen Kopftücher tragen und werden in den Gebetsraum für Frauen in die obere Etage geschickt. Sehen können wir nichts. Der Blick in die Moschee ist durch Vorhänge verwehrt.
Wir schauen uns die kleine Stadt an und/ oder shoppen.
Freitag 18.10. – Ephesus
Exkursion
Direkt nach dem Frühstück holt uns der Bus ab. Wir fahren von Afacan nach Ephesos (ungefähr 70km südlich von Izmir). Wir besichtigen die Ruinen von Ephesos. Ephesos war im Altertum eine der ältesten, größten und bedeutendsten griechischen Städte Kleinasiens und beherbergte mit dem Tempel der Artemis eines der Sieben Weltwunder.
Samstag 19.10. – Afacan
Seminar
Besuch von Jugendlichen aus Yenişakran. Thema: Wie leben Jugendliche in der Türkei und wie in Deutschland? Es schließt sich ein gemeinsames Mittagessen an.
Moscheebesuch
Wir besuchen am Nachmittag eine Moschee (s. o.) in der Nähe von Aliağa. Der Iman empfängt uns. Dieses Mal dürfen wir Frauen in den Männerbereich und müssen auch keine Kopftücher tragen. Allerdings verblüfft uns der Iman. Er erklärt uns, dass nur Moslems in das Paradies kommen. Frauen seien Sünderinnen und kämen nur selten in das Paradies …
Sonntag 20.10. – Bergama
Exkursion nach Bergama
Bergama ist eine Kreisstadt der Provinz Izmir mit 58 000 Einwohnern. In der Antike befand sich hier die Stadt Pergamon.
Asklepion
Nachmittags bringt uns der Busfahrer noch in das Asklepieion. Das Asklepieion von Pergamon ist ein Heiligtumskomplex und liegt ca. zwei Kilometer westlich der Akropolis von Pergamon. Es wurde für den griechischen Gott der Heilkunst, Asklepios, eingerichtet.
Montag 21.10. – Aliağa
Exkursion in das Stahlwerk Özkan
Ein Kleinbus bringt uns in eines der vielen Stahlwerke in der Region. Dort werden wir sehr herzlich empfangen, erhalten jede Menge Informationen und ein echtes Facharbeiter- Mittagessen in der Werkskantine. Wir werden zum Abschied reich beschenkt. Unser bescheidenes Gastgeschenk steht nun in der Empfangshalle der Firma Özkan.
Im Werk
Wir dürfen die Walzanlage besichtigen, werden zum Mittagessen eingeladen und erhalten pro Person einen USB-Stick und ein Pfund Feigen.
Dienstag 22.10. – Istanbul
Über das Goldene Horn kommen wir mit dem Bus auf der Fähre nach Istanbul und erleben den Sonnenaufgang. Der Verkehr ist unbeschreiblich. Natürlich stecken wir im Stau. Deshalb braucht der Bus noch 2 Stunden bis zum Hotel. Wir kommen um 08:00 Uhr an. Unsere Zimmer sind noch nicht fertig. Wir sollen sie um 12 Uhr beziehen. Aber da sind wir schon auf dem Weg zu unserem ersten Termin beim Menschenrechtsverein in der Nähe des Taksim-Platzes.
Mittwoch 23.10. – Istanbul
Exkursionen
Wir besuchen das „sosyalist feminist kolektif“. Rechts in der Ecke steht unser Reiseführer und Dolmetscher Atilla.
In der Tür stehen die beiden Frauen des Frauenkollektivs.
Ihre Hauptarbeit ist die Produktion von Filmen und die Teilnahme an Filmfestivals z.B. 16. Fliegender Besen internationationales Frauentag Filmfestival 09.-16.Mai 2013. Nachmittags besuchen wir die Sultan-Ahmed-Moschee. In Europa nennt man sie auch Blaue Moschee. Sie wird so wegen ihres Reichtums an blauweißen Fliesen genannt, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren. Die Fliesen sind aber jünger als der Bau selbst. Allerdings sind die Fliesen auf dem unteren Teil der Mauern und den Tribünen kunsthistorisch bedeutsamer, da sie traditionelle Pflanzenmotive zeigen, bei denen Grün und Blautöne dominieren. Die Ausmalung des Innenraumes wurde geändert. Sie ist jetzt rosa.
Anschließend geht es noch in die wunderschöne Hagia Sophia, dem heutigen Wahrzeichen Istanbuls. Es ist eine ehemalige byzantinische Kirche, spätere Moschee und heutiges Museum. Sie wurde als Kuppelbasilika errichtet und setzte im 6. Jahrhundert n. Chr. neue architektonische Akzente.
Donnerstag 24.10. – Istanbul
Topkapı saray
Nach dem Frühstück laufen wir gleich zum Topkapı-Saray (wörtlich: „Kanonentor-Palast“). Er war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches. Der Palast besteht aus mehreren Gebäuden in einem großen Garten. Mit einer Fläche von über 69 Hektar und bis zu 5 000 Bewohnern war der Palast eine eigene Stadt.
Der Palast ist in vier Höfe unterteilt, die jeweils durch eigene Tore erreicht werden. Mit seiner Lage auf einer Landspitze bietet er eine beispiellose Panoramasicht auf Istanbul, den Bosporus und das Goldene Horn.
Rückflug
Der Bus holt uns schon um 08:00 Uhr ab und bringt uns zum Flughafen. Dort findet unsere letzte Feedback-Runde statt. (Die Feedback-Runden gab es während der Reise täglich. Obwohl wir uns vornahmen sie kurz zu halten, dauerten sie immer mindestens eine Stunde.)
Fazit
Die Reise war sehr erlebnisreich, spannend, interessant und hat allen (außer einem Schüler) sehr gut gefallen.